Vom fernen Frieden im nahen Osten |
Das Volk Israel hat das größte menschengemachte Leid aller Zeiten erlitten: Die Shoa, den Holocaust, die systematische, fabrikmäßige Ermordung von sechs Millionen Juden unter dem Hitler-Regime. Dieses Leid schreit zum Himmel. Im Präsens! Denn es darf niemals im Imperfekt verstaubter Geschichtsbücher verstummen. Aber in diese Schreie mischt sich in unseren Tagen auch das Leid unschuldiger palästinensischer Opfer des blutigen Nahost-Konflikts. Und dabei handelt es sich nicht nur um angeblich oder tatsächlich unvermeidbare Tote und Verletzte, zynisch „Kollateralschäden“ genannt, wie sie in sämtlichen Schlachten und Kriegen weltweit geschehen. Sondern es steckt auch militärisches Kalkül dahinter, das bewußt in Kauf nimmt, wenn es bei den Kämpfen zwischen israelischer Armee und extremistisch-islamistischen Terrorgruppen unbeteiligte Zivilisten trifft. So verstehe ich jedenfalls die den Rahmen von Israels Recht auf Selbstverteidigung sprengende Anklage des Internationalen Strafgerichtshofs wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, gipfelnd in dem Haftbefehl gegen Premier Netanjahu vom 21.Nov.2024. Als die Hamas am 6.Oktober 2023 ihren heimtückischen und so unvorstellbar grausamen, blutgierigen Überfall auf fröhlich feiernde Besucher des „Supernova-Festivals“ für Liebe und Freiheit beging, war ich fassungslos und am Boden zerstört. Um es irgendwie zu verarbeiten, habe ich darauf u.a. mit einer Improvisation zur „Hatikwa“, der israelischen Nationalhymne, reagiert[1]. Unsagbar traurig und wütend machen mich die bitteren Folgen für beide Seiten. Was tun Menschen einander an?! Warum ist niemand in der Lage (oder Willens), die zerstörerische Eigendynamik von Haß und Vergeltung, Rache und Revanche zu stoppen?! Wo es doch hier wie dort – unter Israelis wie Palästinensern – Menschen gibt, die es wagen, Schritte der Versöhnung und des Miteinanders in gegenseitiger Achtung aufeinanderzu zu gehen. In der mir verbleibenden Lebensspanne ist die friedliche Koexistenz beider Völker nur ein frommer Wunsch. Aber vielleicht wird die Generation meiner Enkel oder Urenkel eines Tages ein gemeinsames „Supernova-Festival“ mit Besuchern aus allen Nationen und Himmelsrichtungen feiern können. Das walte Gott! |
[1] HomePage: www.steinhaus-lyckorna.de / TonArt / Musica Folklorica Nr.34
Der amerikanische Traum geriert zum Alptraum.
Der Werte-Index des Landes befindet sich im freien Fall.
Ein Egomane hat das große (great) Los gezogen:
- von charakter- und niveaulos
- bis treu-, würde- und erbarmungslos.
Mir graut vor der Zukunft.
Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht.
Heinrich Heine
Denk ich an Deutschland nach der Nacht, bin ich um den Verstand gebracht.
Winfried Steinhaus
Örebro Tragödie
Am 4.Februar hat ein Einzeltäter eine Massenschießerei an einer Art Volkshochschule in Örebro mit 10 Todesopfern, fünf Schwerverletzten und etlichen zutiefst traumatisierten Personen begangen.
Schweden steht unter Schock. An den öffentlichen Gebäuden wie Reichstag und Königsschloß wurde Trauerbeflaggung angeordnet.
Mir fällt auf, daß diese nationale Tragödie ehrliches Entsetzen ausgelöst hat und von keiner Seite mit Schuldzuweisungen oder pauschalen Diffamierungen politisch instrumentalisiert wurde.
Hoffentlich bleibt es dabei und läßt sich Schweden wenigstens seinen sozialen Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn (sammanhållning) nicht nehmen.
Anders schauen
Faszinierend, was man auf einmal
sieht, wenn man den Blick hebt und
anders schaut als im gewohnten Trott.
Da verwandeln sich plötzlich unschein-
bare Äste eines Allerweltsbäumchens
am Wegesrand in ein filigranes Gemäl-
de auf blaugrauer Himmelsleinwand.
Man sollte öfters „anders“ schauen!