Vom Stammtisch...

 

Geschart um einen Tisch hocken Männer unter sich

Hauen auf den Putz, ziehen in den Schmutz
Ausländer, Frauen, Politik madigmachen gibt den Kick

Ein Bier, ein Korn - Adern schwellen rot vor Zorn

Dann mit jedem Schlag der Stunde
verliert die dumpfberauschte Runde
den letzten Rest von Anstand und Sitte
verteilt gemeine Tritte tief unter Gürtels Mitte

Je Eifer desto Geifer
Menschenvieh VOX POPULI

Ein Bier, ein Korn - und noch mal von vorn

Ein Korn, ein Bier: Wagt denn keiner hier
Stop zu rufen, nicht mit mir!

     

...zum Shitstorm

 

Daheim vor ihrem Tisch
hocken Männer, Frauen je für sich

Allein und doch vereint
auf der Jagd nach dem Gesinnungsfeind

Lügen, trügen ohne Skrupel und Scham
per Twitter, Facebook, Instagram

Ein Bier, ein Korn - bis ins Mark trifft ihr Dorn

Gezielte Hetztiraden um zu schaden
Worldwide Haß aus Shitstorms Güllefaß

Je feig desto fake
Fairneß nie VOX HÄRESIE

Ein Bier, ein Korn und millionenfach von vorn

Ein Korn, ein Bier - wagt denn keiner hier
abzuschalten, nicht mit mir!

 
     

 

 

 

 

 

LebensWeisheiten von a-z

 

  • Argumente sind wie Schnürsenkel - je länger, umso verfänglicher.

  • Lieber eine schwarze Haut als eine braune Gesinnung.

  • Je tiefer der Erlebenshorizont sinkt, desto höher steigen die Erinnerungen.

  • Tausend "followers" machen nicht einen Freund.

  • Manch einer, der nicht in den Spiegel schauen kann, zeigt auf Facebook sein wahres Gesicht.

  • Wer selbst im Blaumann angefangen hat, sollte im Anzug niemandem zeigen, was eine Harke ist.

  • Man ist so jung, wie man noch fühlt.

  • Wer Kinder großziehen will, muß klein anfangen.

  • Liebe ist wie Frischware - vom Umtausch ausgeschlossen!

  • Der Rattenfänger von Hameln mußte noch Flöte spielen können - heutzutage genügt ein #Hashtag.

  • Wer Wind twittert, wird Sturmgewitter ernten.

  • Die Bretter, die die Welt bedeuten, sind nicht aus „Dieters“ Bohlen gemacht.

 

KAFKAESK

Es führt kein Weg zurück...

Immerzu fuhr die kleine Spielzeugeisenbahn einen schönen, runden Kreis.

Sie konnte nur diesen einen Kreis fahren, denn es waren nicht mehr Schienen da, auf denen sie hätte fahren können: einen größeren Kreis vielleicht, oder sogar ein Oval.

Aber das wußte Peter nicht - für ihn gab es nur diesen einen schönen Kreis, und er war glücklich, wenn er in der milden Abenddämmerung eines jeden Tages die Schienen zu eben diesen Kreis zusammenlegte und die kleine Spielzeugeisenbahn darauf ihren endlos schönen Kreis, der nicht Anfang noch Ende kannte, entlang fahren sah.

Jeden Tag fuhr die Eisanbahn, und jeden Tag war Peter glücklich - immer lag er auf dem Bauch und ließ den Zug nicht aus den Augen - dann pochte sein kleines Herz in der Lokomotive, trieb sie vorwärts, Runde um Runde, bis seine müden Augen zufielen in der Unendlichkeit des kleinen Kreises.

Dann...

Viele Jahre später sah Peter, wie sein Sohn - er ging noch nicht zur Schule - das endlose Kreisen jener kleinen Eisenbahn, die noch immer die gleiche war, mit glänzenden Augen verfolgte - und er verstand die Tränen nicht, die plötzlich aus ihm herausbrachen.